Er wurde speziell für diejenigen, die Sport nicht unbedingt abrechnen wollen, gebildet und fand zum ersten Mal am 18.8.92 statt. So war es uns möglich, in gemütlicher Atmosphäre ohne Druck einen Ball quer durch die Halle zu tragen oder beim Volleyball interessante Gespräche zu führen, während der andere Sport-GK von Herr Heck um einen Ball kämpfte, als ginge es um Leben und Tod, obwohl dieser Ball unserem eigentlich nicht unähnlich war. 
Nein, der Grund für diese Aggression lag wohl nicht am Ball, sondern eher an der Einstellung der Personen zum Sport. Diese Mentalität zeigte sich vor allem in der Umkleidekabine, wo wir uns gut gelaunt anzogen, während die Heck-Sportler sich noch aufgrund eines verlorenen Spiels oder eines ungerechten Fouls zerfleischten.

Auch wenn man unseren Sport-GK nicht gerade als Traum eines jeden Sportlehrers bezeichnen konnte, so schien Herr Altstaedt doch ganz glücklich mit uns zu sein. Von Zeit meisterte er es sogar, uns zu Höchstleistungen zu motivieren, was dazu führte, daß nach dem Unterricht dem einen oder anderen eine kleine Schweißperle die Stirn zierte. Obwohl es den Anschein hat, daß wir zwei Jahre nichts getan haben, muß ich sagen, daß ich in diesen letzten zwei Jahren mehr gelernt und geübt habe als in der Mittelstufe, da wir ein sehr kleiner Kurs waren und dadurch zwei Jahre Sport-Privatunterricht bekamen. 

Eben diese Mischung aus Intensiv-Kurs, lockerer Spiele und vielen wichtigen Diskussionen, bei denen jeder einen Ball in der Hand hatte oder zumindest in sportlicher Haltung auf den Boden saß, machte den Unterricht interessant und jederzeit empfehlenswert. 

Herr Altstaedt war auch zu jedem Spaß bereit und lieferte so manche zirkusreife Showeinlage (sowohl artistisch, als auch komödiantisch). Wer sich also mit befriedigenden Noten zufrieden gibt, bzw. Sport sowieso nicht abrechnet, sollte sich bei Herr Altstaedt erkundigen, ob er bereit wäre, wieder solch einen Kurs zu unterrichten.

Torsten Scheck