Unsere Befürchtungen sollten sich jedoch als unbegründet erweisen, denn mit Frau Altstaedt bekamen wir eine Kurslehrerin, die einerseits zwar viel verlangte, andererseits jedoch mit ihrer stets aufgeschlossenen und freundlichen Art dem Ganzen entschieden an Schärfe zu nehmen wußte.
Dabei empfanden wir es als besonders angenehm, daß auf Methoden aus Unter- und Mittelstufe wie Abhören und Vokabeltests verzichtet wurde und vielmehr im lockeren Unterrichtsgespräch durchaus interessante, oft aktuelle Themen behandelt wurden. 
Zum Leidwesen von Frau Altstaedt aber beschränkte sich das Diskutieren des öfteren nur auf einige Wenige; zum einen wohl wegen dem im Kurs bestehenden “Wissensgefälle”, aufgrund dessen sich manch schwächerer Frankophone oftmals in den Hintergrund gedrängt sah, zum anderen jedoch auch infolge weitverbreiteter Interessenlosigkeit.

Letztere lag wohl auch an dem fast immer gleichartig ablaufenden Unterricht,
dem etwas Abwechslung in Form und Inhalt dienlich gewesen wäre. Nichtsdestotrotz blieben 13 von uns bis zum Ende dabei; eine Anzahl, die mit Blick auf vergangene Jahre rekordverdächtig erscheint und in besonderem
Maße die pädagogische und fachliche Kompetenz von Frau Altstaedt unterstreicht. 

Insofern war es auch nicht verwunderlich, daß sich am Ende fünf Schüler freiwillig zum Französisch-Abitur meldeten, denn von Anfang an wurde man mit Übungen und Hausarbeiten in perfekter Weise auf das Abitur vorbereitet. Und auch wenn dabei zuweilen der Eindruck entstand, einen dritten Leistungskurs gewählt zu haben, so haben es doch die meisten von uns nicht bereut, diese
Wahl getroffen zu haben.

Alica Gintner & Claudius Egner