...was durchaus erotisierend wirken kann...
GK Deutsch (Schäfer)


In unseren Schäferstündchen ließ sich “Little Joe” oftmals zu kleinen 
erotischen Exkursen hinreißen - his horses went trough with him! 

So fand er bestimmte weibliche Gesten, wie z.B. das Haarekämmen der Lorelei,
durchaus erotisierend. Diese Gedankengänge wurden stets von einem Grinsen begleitet, das irgendwie anzüglich wirkte, wenn er es in die Runde warf. Sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn ließ uns immer wieder staunen - wer ihn nicht kennt, könnte meinen, er sei penibel (Man beachte den vorzüglichen Gebrauch des Konjunktiv, den er uns nachdrücklich einimpfte). 

Dieser zeigte sich speziell in der Förderung eines besonderen Schülers, der sich hauptsächlich dadurch hervortat, daß er immer das Geld für die Lektüre einsammelte. Ein weiteres Beispiel dafür sind die Entschuldigungen, über die er sehr genau wachte, jedoch meistens anzweifelte. Der arme Mann scheint schon viele schlechte Erfahrungen mit verlogenen Schülern gemacht zu haben. Auch regte er sich immer furchtbar auf, wenn jemand seinem Beispiel folgte und zu spät kam.

Herr Schäfer hielt es ebenfalls für seine Pflicht, den Wandertag im wahrsten Sinne des Wortes zu gestalten, ganz im Gegenteil zu seinen schwächlichen Kollegen, die sich zu Schwimmbadpartien, Kinobesuchen oder ähnlichem überreden ließen. Dazu sei jedoch zu sagen, daß die “Stadtwanderung”, die er mit ganzen vier Schülern unternahm wirklich interessant und auch nicht zu ausgiebig war. Hier, wie auch des öfteren im Unterricht, zeigten sich seine außerordentlichen geschichtlichen Kenntnisse.

Im allgemeinen ist er sehr von seiner Person eingenommen und kann sich vor Arbeit kaum retten. Ferner war die Qualität seines Unterrichts leider antiproportional zu seiner Notengebung. Herr Boerner und Herr Junker setzten in der 11. Klasse alle Hoffnungen auf uns, doch leider scheint uns unser Können über die Sommerferien abhanden gekommen zu sein. Aber nicht nur unser Notenschnitt sank, sondern auch unser Interesse am Deutschunterricht. Galten wir nach einer statistischen Untersuchung Herr Boerners noch als “sehr interessiert am Deutschunterricht”, so schien in der Kollegstufe mehr das Motto zu gelten: “Wir lassen’s halt über uns ergehen!” 

Wenn schon nicht unsere Sympathie, so wurde wenigstens unser Bedauern geweckt, wenn “Little Joe” jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst mit Schwerhörigkeit geschlagen war und sein Ohr meilenweit abbiegen mußte, um unsere Antworten verstehen zu können. Eines seiner größten Talente allerdings war seine Eloquenz, die ihm half, auch unvorbereitet auf Probleme einzugehen. 

Zum Schluß bleibt noch zu sagen, daß wir drei gut bei ihm weggekommen sind und auch fair behandelt wurden, da er uns eigentlich mochte.

ZITATE: 
Klaus D. aus M. kommt zu spät (Kapitalverbrechen). 
Schäfer: Wo kommst du denn her? 
Klaus: Von draus vom Walde komm ich her!

Hanno H. aus S. liest: Berg und Busen (eigentlich Burgen!) schauen herunter. Schäfer (anzüglich grinsend): Ja, so manchem wäre es wohl lieber, wenn ein Busen herunter schauen würde.

Schäfer frägt ab und ruft Melanie L. aus A. auf. 
Melanie: Ich war gerade abwesend. 
Schäfer: Warst du letzte Stunde nicht da? 
Melanie: Oh Mann, ich habe gerade nicht aufgepaßt! 
Schäfer: Ja, aber du warst doch am Freitag da! 

Andreas G. aus B. hat seine Lektüre vergessen (ein weiteres Kapitalverbrechen). Schäfer: Warum hast du deine Lektüre nicht dabei? 
Andi: Wir schreiben heute Geschichte! 
Schäfer:Deswegen hast du deine Lektüre nicht dabei? Das ist ja pervers! 

Tanja Walter, Verena Weyrauch und Alexandra Megner



zurück
Kursartikel
weiter